Wir Frauen kenne das leider alle. Der Göttergatte hat doch tatsächlich die Dreistigkeit aufgebracht irgendein dämliches elektrisches Küchengerät unter den Weihnachtsbaum zu legen. Typischerweise wird das unpopuläre Geschenk als neueste Errungenschaft auf allerhöchstem technischen Niveau in der wunderbaren Welt der Fruchtpressen versucht, an die (meist) undankbare Frau zu bringen. Mich kann der Kerl allerdings nicht hinter´s Licht führen, die eindeutige Message für mich war, ich solle ihm die blöden Smoothies künftig selbst zuhause machen.
Meine Freundin Annette aus Dortmund hat sich auch ziemlich unschön an Ihrem Geburtstag aufgregen müssen. Was sollte sie denn auch mit einer vollautomatischen Dampfstation mit allem erdenklichen technischen Firlefanz genau anfangen? Dem Wonneproppen von Gatten die Hemden für´s Büro schön aufbügeln? Sie bringt ihre Klamotten eh meistens in die Reinigung, wer also den Nutzen für das unsensible Geschenk hatte, war eindeutig der Ehemann. Und um mal ganz ehrlich zu sein, verstanden hat meine technisch unbedarfte Freundin das Ding bis heute noch nicht.
Und dann sind da die wahnsinnig einfallsreichen Geschenke wie romantisches Abendessen beim Lieblingsitaliener am Markt. Überflüssig zu sagen, dass es sich selbstverständlich um den Lieblingsitaliener des fröhlichen Ehemanns handelt, mir wäre Sushi lieber gewesen.
In diese Kategorie – wenn natürlich etliche Preisklassen höher – gehören auch die Wochenend-Trips, etwa ins Luxushotel am Nürnburg Ring – „Ach, Schatz, da ist zufällig eine ganz tolle Autoshow, lass uns doch da am Samstag hingehen…“, oder die 3-tägige Mountainbiketour im Schwarzwald. Die beschenkte Dame wäre selbstverständlich lieber zum Wellness-Wochenende in die Pfalz eingeladen worden, mit Weinprobe inklusive.
Zu guterletzt sind dann auch noch die Kleidungsgeschenke für die in diesem Zusammenhang völlig undankbare Ehefrau. In der Regel zwei Nummern zu gross – „der Mistkerl denkt ich sei ein Wal!!“ Sieht mein Hintern tatsächlich so fett aus?!“, oder mindestens 2 Nummern zu klein – „O Gott, hab ich mal in sowas reingepasst?! Ist das ein indirekter Hinweis auf die dringende Notwendigkeit einer Radikal-Diät?!!“.
Mal ganz abgesehen davon, dass die meisten Männer eh keinen Schimmer von der Lieblingsfarben der Gattin, der Modefarbe der aktuellen Saison, erlaubten Farbkombinationen und gängigen Farboptionen haben. Wenn Sie´s nicht glauben, fragen sie einen Mann mal nach dem Unterschied zwischen Bischofsviolett und Holunderlila!